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"Warum hat der HT-Sattel Flügel?"

Diese und andere Fragen beantwortet unsere FAQs!

  • Warum hat der HT-Sattel Flügel?

  • Was sagt mir das Schweißbild nach dem Reiten?

  • Brauche ich unbedingt eine polsterbare Unterlage?

  • Kann es beim HT-Sattel Brückenbildung geben?

  • Warum gibt es HT-Sättel nicht im Onlineshop?

  • Kann ich meinen HT-Sattel selbst anpassen?

  • Wie hält ein Sattel ohne Kopfeisen seine Form?

  • Gibt es beim Lederbaum eine Steigbügelaufhängung ohne Druck?

  • Was kann mir das Carola Pad verraten

Warum hat der HT-Sattel Flügel?

Die "Flügel", bzw. der breite Lederrand um den Sitz bei den englischen Modellen dient der Abdeckung der breiten Kissen. HT-Kissen haben, besonders unter dem Reiter, eine enorme Auflagebreite. Da es sich dabei um Kissen handelt, die über die Klettvorrichtung individuell an den Pferderücken angepasst werden können, ist die dem Sattel zugewandte Seite natürlich mit Klett ausgestattet. Wenn dieser nicht von Gegenklett abgedeckt ist, verfangen sich hier jede Menge Schmutz und Pferdehaare und zudem sieht es unschön aus. Da wir aber Wert auf eine große Auflagefläche legen, haben wir aus der Not eine Tugend gemacht und dieses bisher einmalige Erkennungsmerkmal unserer Sättel geschaffen.
Die große Fläche dieser Flügel dient außerdem der Platzierung unseres Logos und kann auch wunderbar zur individuellen Verschönerung durch Punzierungen, Ledermalerei, Metall- oder Strassapplikationen genutzt werden.

Was sagt mir das Schweißbild nach dem Reiten?

Nichts und viel zugleich. Ein Schweißbild kann, genau wie ein Staubbild an der Satteldecke, Hinweise geben. Aber man muß es auch lesen und einordnen können. Dasselbe gilt auch für alle Druckmesssysteme. Leider werden hier immer wieder Fehler gemacht und es kommt zu enormen Fehldeutungen.
Wer sich bei der Interpretation eines Schweißbildes unsicher ist, sollte sich an eine Person wenden, die diesbezüglich versiert ist und sich auch mit dem jeweiligen Sattelsystem auskennt, denn je nach System sieht ein gutes Schweißbild auch unterschiedlich aus.
Generell aber gilt, dort, wo Schweiß, bzw. Schmutz (beim Staubbild) zu sehen ist, herrscht wenig bis gar kein Druck, sondern eher Bewegung, bzw. Reibung. Dort, wo es unter dem Sattel trocken ist, liegt etwas mit nahezu keiner Bewegung eng an. Eine der häufigsten Fehlinterpretationen bei Lederbaumsätteln ist eine vermutete Brückenbildung aufgrund der großen trockenen Flächen unter dem Reitergewicht. Nur ist das eine irrtümliche Annahme, da hier der Sattel ohne viel Reibung und Unruhe eng anliegt und der höchste Druck vorhanden ist.
Wer also die Passform eines Sattels anhand des Schweißbildes beurteilen will, sollte diese Grundsätze beachten und im Zweifelsfall nachfragen.

Brauche ich unbedingt eine polsterbare Unterlage?

Auch dieses Thema ist nicht klar mit Ja oder Nein zu beantworten. Polsterbare Unterlagen gehören nicht zwingend zu HT-Sätteln. Meist werden diese ja verwendet, um die Druckverteilung zu verbessern. Das ist bei HT-Sätteln nicht notwendig, diese haben eine ausgezeichnete Druckverteilung durch die Konstruktionsart und die Klettkissen. Bei den HT-Sätteln dienen polsterbare Unterlagen dem Ausgleich körperlicher Defizite oder Eigenarten des Pferdes. Die weit verbreitete Ansicht, ein Sattel müsse auch ohne spezielle Unterlage passen gilt eigentlich ausschließlich für ein Pferd in perfekter körperlicher Kondition und idealem Körperbau. Diese Pferde sind heute leider selten. Nicht ideales Exterieur, Muskelatrophien, Fettansammlungen.... alles Erscheinungen, die ein Sattel kaum ohne Hilfsmittel ausgleichen kann. Der Vorteil einer polsterbaren Unterlage liegt darin, daß der Reiter problemlos unmittelbar auf körperliche Veränderungen des Pferdes reagieren kann, ohne lange auf einen Sattler oder Anpasser warten zu müssen.

Kann es beim HT-Sattel Brückenbildung geben?

Das ist immer wieder ein Thema, das viele Reiter, die mit dem Lederbaumprinzip nicht vertraut sind, stark verunsichert. Die korrekte Antwort darauf heißt "Jein". Viele Lederbaumsättel bilden eine Brücke, wenn man sie auflegt. Kein Wunder, sie haben sich ja noch gar nicht an den Pferderücken angepasst und da der Lederbaum eine gewisse Stabilität besitzt, benötigt er Druck, sprich Reitergewicht, von oben, um sich richtig an den Pferderücken anzuformen. Also Brückenbildung ohne Reitergewicht: ganz klar JA, unter dem Reiter ebenso klares NEIN. Zumindest nicht im Normalfall. Ganz vereinzelt kann das auftreten, wenn ein ganz neuer und daher noch sehr steifer Lederbaumsattel auf einem Pferd mit deutlichem Senkrücken unter einem sehr leichten Reiter liegt. Dann kann es sein, dass das Reitergewicht nicht ausreicht, um die Anformung des Baumes zu erreichen. Hier gibt es aber Maßnahmen wie das Vorbiegen des Baumes oder das Einreiten des Sattels durch einen schwereren Reiter auf eventuell einem anderen Pferd, welche das Problem effektiv lösen.

Warum gibt es HT-Sättel nicht im Onlineshop?

Wir mögen Pferde. Und wir mögen deren Menschen. Und deswegen möchten wir vermeiden, dass Pferd und Mensch mit einem derart wichtigen Thema wie es ein Sattel nun einmal ist, alleine gelassen werden. Und leider ist eine reine Onlineanleitung oft zwar schon ein wenig hilfreich, führt aber häufig nur zu einem bestenfalls mittelmäßigen Ergebnis. Die Grundlagen der Anpassung werden am allerbesten verinnerlicht, wenn man vor Ort alles erklärt bekommt, auch mal hinfühlen kann und die aufkommenden Fragen direkt in einem Gespräch klärt. Da HT ein großes Interesse am Wohlbefinden von Pferd und Reiter hat, haben wir uns dafür entschieden, jedem nach Kräften geldintensive und oft auch gesundheitsbeeinträchtigende Fehlversuche zu ersparen so gut es geht.

Kann ich meinen HT-Sattel selbst anpassen?

Wenn du an einen herankommst, ohne dass da ein Anpasser dran hängt, dann geht das, wenn du es kannst.
Ja, eine etwas provozierende Antwort. Übersetzt bedeutet das, das System lässt eine Anpassung ohne Fachmann zu. Aber da HT nicht online vertrieben wird, sondern ausschließlich über geschulte Anpasser, kann man einen neuen HT-Sattel eben nur mit professioneller Grundanpassung und Einweisung bekommen. Oder man hofft eben auf einen Privatverkauf.
Die Erfahrung hat einfach gezeigt, daß es nicht ausreicht einen Sattel für jeden anpassungstechnisch bedienbar zu machen. Was unbedingt dazu gehört ist auch die entsprechende Einweisung. Wenn man die bekommen und alles soweit verstanden hat, kann man anschließend auch seinen HT-Sattel selber anpassen. Das wird von HT und allen unseren Sattelspezialisten auch unterstützt. Nur die Ersteinweisung muss sein.

Wie hält ein Sattel ohne Kopfeisen seine Form?

Die Sättel heißen zwar "Lederbaumsättel" und der Hauptbestandteil des Baumes ist auch Leder, aber zusätzlich sind auch Materialien verbaut, die die Anpassungseigenschaften des Leders einerseits erhalten, aber zugleich die Form möglichst stabil halten. 

Kann beim HT-Sattel die Steigbügelaufhängung zu Druckstellen führen?

Ganz klar JA -  und zwar dann, wenn eine falsche Ausführung gewählt wurde, wenn der Sattel falsch angepasst wurde und wenn die Klettkissen verbraucht sind. Also Druck ist möglich, wenn gewisse Kardinalfehler vorliegen. Ein Grund mehr, warum HT-Sättel nicht einfach in einer Box nach Hause kommen, sondern von einem qualifizierten Sattelanpasser angepasst werden sollten.

Was kann mir das Carola-Pad verraten?

Ganz viel oder gar nichts. Das Carola-Pad oder auch das Impression-Pad können die Druckverhältnisse während einer Reiteinheit aufzeigen. Und ganz gravierende Passformprobleme teilweise ebenfalls. Mehr aber auch nicht. Denn das Ergebnis wird nicht nur vom Sattel beeinflusst sondern genauso vom Sitz des Reiters und davon, wie das Pferd sich bewegt. Die Ergebnisse können schon bei zwei unterschiedlichen Reitern mit demselben Sattel auf demselben Pferd extrem voneinander abweichen. Deswegen kann so ein Test nur Hinweise geben, man sollte ihn niemals als unabänderliche Aussage über die Passform eines Sattels ansehen.

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